Das Wappen und die Flagge von Kremmen
... das alte Hoheitszeichen
der Stadt Kremmen neu überarbeitet
Das Stadtwappen zeigt einen links gewendeten Adler (Fisch- oder Seeadler) der auf einer Wildgans (Bless- oder Ringelgans) stehend mit seinem Schnabel in ihren Hals schlägt.
Das älteste, erhaltene und ins 14. Jahrhundert zu datierende Stadtsiegel (d=40mm) von Kremmen trägt die Umschrift SECRETUM CIVITATIS CREMME, gleich Sekretsiegel der Stadt Cremme (S. Bild 1). Dieses Siegel und noch weitere Stadt- und Gerichtssiegel die bis ins 18.Jahrhundert in Gebrauch waren befinden sich im Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem.
Der bekannte deutsche Wappenforscher und Wappenzeichner Prof. Otto Hupp (1859-1949) hat in seinen Wappenbüchern, Königreich Preußen, Wappen der Städte, Flecken und Dörfer von 1896 und 1898 das Kremmener Wappen beschrieben und auch dargestellt (S. Bild 2).
Über die Deutung des Wappens gibt es verschiedene Theorien. Vossberg und Otto Hupp deuten das Wappen als redende Umsetzung des Ortsnamens und leiten ihn vom mittelhochdeutschen Wort „krimmen“ (gleich packen oder würgen) ab. Versinnbildlicht durch den Adler, der die Gans mit seinen Klauen packt und seinen Schnabel in ihren Hals schlägt.
Die Heraldisierung, d.h. die farbige Umsetzung des Siegelbildes in Schildform, dürfte den ersten literarischen Quellen nach ebenfalls in dem 14.Jahrhundert erfolgt sein.
Das Kremmener Wappen hat als Grundfarbe Blau, der Adler wird in Gold (Reichgold) und die Gans in Silber (Britaniasilber) dargestellt. Die farbliche Abbildung der Tiere auf den Wappen richtet sich nicht nach deren Farbe, sondern nach einer Farbsymbolik. In der Heraldik steht die Farbe Blau für Ruhm, Ehre und Treue, die Farbe Gold für Herrlichkeit, Hoheit und Reichtum, die Farbe Silber für Reinheit, Unschuld und Weisheit.
Für die Genehmigung des Stadtwappens als kommunales Hoheitszeichen beim Ministerium des Innern des Landes Brandenburg musste das Wappen grafisch nach den neuesten heraldischen Grundsätzen überarbeitet werden. Das Bild ganz oben zeigt das neue, überarbeitete Wappen der Stadt Kremmen. Um eine einheitliche und heraldisch korrekte Farbdruckwiedergabe für dieses Wappen und die Flagge zu gewährleisten müssen die Farben nach dem bekannten Druckfarbsystem HKS (Hostmann-Steinberg) ausgeführt werden. Recherchen im Geheimen Staatsarchiv haben ergeben, dass das Wappen der Stadt Kremmen bisher noch nie genehmigt worden ist. Nunmehr ist dies der Fall: Die Genehmigung des Wappens und der Flagge der Stadt Kremmen durch das Innenministerium des Landes Brandenburg erfolgte am 14. November 2002.
Bild 1
Bild 2
Auch findet man die Farben der Wappen, was in der Heraldik üblich ist, in der neu entworfenen Stadtflagge wieder: Blau, Gold (Gelb), Silber (Weiß). Im Zuge der Genehmigung wurde die alte Farbenfolge (von oben nach unten) Blau, Weiß, Gelb in Gelb, Blau, Weiß geändert.
Nach dem heraldischen Farbengesetz darf Farbe nicht an Farbe und Metall (Gold/Gelb) nicht an Metall (Silber/Weiß) grenzen. Die überarbeitete und moderne Form der Flagge mit integriertem Wappen ist in der Abbildung unten dargestellt.
Kremmen, November, 2002, Heinz Bielicke
Oben: Flagge der Stadt Kremmen.
Die Hissversion in der Größe 100x150 cm ist für 25 € in der Museumsscheune oder im Rathaus erhältlich.
Anmerkung: Im Jahre 1894 ist die Schreibweise Kremmen mit K behördlich eingeführt worden (vorher: Cremmen).